Donnerstag, 14. Dezember 2006

So ein klassisches Konzert...

So ein klassisches Konzert ist ganz sicherlich fein und passt auch so toll in die Vorweihnachtsadventszeit hinein....dachten wir uns.

Und weil wir nicht so oft gehen können, sollte es was ganz Besonderes sein - Classical Spectacular, Klassik Mo, 11.12.06, 20:00 Uhr Hanns-Martin-Schleyer-Halle Stuttgart

Raymond Gubbay´s CLASSICAL SPECTACULAR Größte Klassikshow der Welt! performed by the ROYAL PHILHARMONIC ORCHESTRA London! Einmaligen Symbiose aus den populärsten Werken der klassischen Musik, fulminante Lichtkaskaden, experimentell designte Lasereffekte, farbenprächtige Feuerwerke und feierliche Kanonendonner. Eine grandiose Multimediashow sensibilisiert die Sinne für die größten Meisterwerke der Klassischen Musik in einer spektakulären Inszenierung. Den Klangkörper bildet das legendäre ROYAL PHILHARMONIC ORCHESTRA mit über 100 virtuosen Instrumentalisten und 120 Chorstimmen unter der Leitung von ANTHONY INGLIS, der nicht nur die Rolle des Dirigenten, sondern zum Amüsement des Publikums auch die des Conférenciers ausfüllen wird. Ihm zur Seite stehen zwei Gesangssolisten, deren Namen noch bekannt gegeben werden.

Gebt es zu - da muss man doch schwach werden, oder?

Jedenfalls gönnten wir uns dieses Event für jeweils 30 Euro Eintrittsgebühr. Man muss dazu sagen, dass ich noch nie in der Schleyer-Halle war und sich somit meiner Kenntnis entzog, dass die Sitzverhältnisse wesentlich schlechter und beengter als im Kino waren. Hätte ich dieses gewusst, wäre dieser Austragungsort erst gar nicht in die engere Auswahl für unsere Freizeitaktivitäten gekommen, da ich keine 2,5 Stunden mit meinem Bein so sitzen kann.

Wie das dort Leute bei dem sogenannten 6-Tage-Rennen aushalten ist mir ein Rätsel.

Egal wie...ich sollte berichten, dass die Hinfahrt schon ziemlich - na wie soll ich sagen - nicht ganz so glücklich gewesen ist.

Auf der Suche nach einer geeigneten Lokalität zur Nahrungsaufnahme in Cantstatt betraten wir das ein oder andere Lokal und gingen auch wieder. (Horrende Preise, Rauch in dicken Nebelschwaden, Caffeteriaatmosphäre)

Schließlich landeten wir bei einem Italiener, wo die Toilettentüren nicht abschließbar waren, die Ausstattung sicherlich in den 30-er Jahren Hipp war und der Dreck ein wahres Paradies für Schimmelkulturen war. Die Pizza war in Ordnung, der Salat fast ungenießbar (die Soße bestand aus purem Balsmiko, die Tomaten waren absolut unreif, den Mais musste man suchen, die Gurken nicht vorhanden und am Tunfisch ist die Salatschüssel nur kurz vorbeigeschwenkt worden ... für den sagenhaften Preis von 6 Euro irgendwass)

Ich kann nicht verstehen, warum es so viele so schlechte Lokale gibt...

Aber zurück zum Konzert. Nach diesem nicht ganz so gelungenem Start des Abends saßen wir also eingequetscht in den Konzertstühlen und ich ärgerte mich mal wieder, dass wir keine Ferngläser besaßen (das hat sich gestern geändert). Außerdem spekulierte ich auf die freien Treppenstufen als Alternative zu meinem Sitzplatz bezüglich meines Beines und Hinterteils.

Das war aber Gott sei Dank nicht nötig, da so viele Plätze nicht belegt waren, dass wir noch zwei am Gang fanden (direkt vor uns ging es in die Tiefe einer Treppe hinab) und sowohl die Beinchen meines riesigen Göttergattens als auch meine Extremitäten angemessenen Platz fanden.

Innerlich kam ich langsam zur Ruhe - meine Laune besserte sich wirklich (schließlich durften wir einen ganzen Block aufrücken und kamen so in die bessere Kategorie für 44 Euro pro Karte.

Der Chor stellte sich auf, die Musiker kamen und das Licht wurde verdunkelt.

Ich werde jetzt nichts zu dieser "Lichtshow" sagen. Nein, das werde ich wirklich nicht - jeder, der in den 90ern mal im Kino war weiß was ich meine - nur dass das damals wirklich Klasse war im Vergleich zur Schleyerhalle.

So lauschten wir den Klängen des Orchesters...ähmm...lauschten? Rauschten da wirklich ein paar Töne in unseren Ohren? Oh mein Gott...

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Würde ich was sagen, würde ich ja schon wieder Kritik üben und so langsam kam ich mir selbst wie eine Meckerziege vor. Aber würde ich nichts sagen, müsste ich mir dieses Kauderwelsch von Tönen noch 2, 5 Stunden antun.

Wie kam ich also aus dieser Misere heraus?

"Du Schatz" flüsterte ich hauchzart meinem Geliebten ins Ohr, da selbst ein leises Flüstern bei allen anderen zu hören gewesen wäre (das Konzert lief aber wirklich schon) "wie findest du eigentlich den Klang?" lächelte ich in Richtung meines Mannes.

Der schaute mich an und meinte "Das ist eine Beleidigung der Ohren."

Da waren sie wieder - die Gründe, warum ich ihn liebte - wir verstanden uns auch blind, ähm stumm oder taub oder so.

Höflichkeitshalber warteten wir das Ende dieses Musikstückes ab (der Chor mümmelte ein "Joyce" durch die riesige Halle) und schlängelten uns dann in Richtung Ausgang.

Dort angekommen schauten uns die Einlasser merkwürdig an.

Mein Mann: "Das Orchester ist Klasse, der Chor bestimmt auch, aber der Sound eine Zumutung."

Ich: "Wir fahren jetzt heim, heizen den Kamin an, kuscheln uns aufs Sofa und hören uns eine richtig tolle CD auf unserer Anlage an."

Das Personal grinste nur und meinte, dass sie das an die Tontechniker weitergeben würden und man wünschte uns einen schönen Abend.

.............................................

Und das wurde er dann auch - ein unvergessliches Klangerlebnis :o)

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Mittwoch, 13. Dezember 2006

Wer mich zwingen will...

Wer mich zwingen will, muss erkennen, dass ich mich nicht zwingen lasse. Nie, niemals nicht und ganz überhaupt nicht. Das letzte Mal hatte mich meine Mutter relativ bestimmt dazu gezwungen meinen Spielzeugschrank aufzuräumen, indem sie ihn mit ihrem Arm leerfegte...brrrr, ganz furchtbare Erinnerung.

Aufgrund meiner sich daraus entwickelten starken Persönlichkeit, die eine abgrundtiefe Abneigung gegen Zwänge in sich trägt, habe ich eben gegen solche eine ganze Menge. Kompromisse kann ich in diesem Fall auch nur eingehen, wenn ich dafür bezahlt werde/wurde.

Beruflichen Zwängen begegnet man immer wieder, obwohl ich bestimmt bei dem einen oder anderen als Aufwieglerin galt, weil ich nicht immer alles mit mir machen ließ und Amen zu allem sagte. Nein, bequem war ich noch nie...wollte ich auch nie sein.

Nun begab es sich zu der Zeit, dass man mich zwingen wollte mich mit meinen persönlichsten Daten bei einer Plattform eines Amtes anzumelden, um die Wahrscheinlichkeit einen neuen Arbeitgeber aufzutun zu erhöhen.

Dieses sollte während eines Bewerbertrainings erfolgen, welches ganze zwei Wochen halbtags durch einen freien Anbieter im Auftrag eben diesen Amtes durchgeführt wurde.

Betitelt war es als Einführung in den virtuellen Arbeitsmarkt. Wer jetzt darunter verstehen sollte, dass man Computerfremden Menschen dabei behilflich ist, erst einmal zu verstehen was das Internet ist, welche Möglichkeiten es bietet und wie man mit Suchmaschinen arbeiten kann oder sich eventuell eine persönliche Mailadresse einrichten könnte, der denkt falsch.

Mir wurde denn gestern gesagt, dass sich die erste Woche eben damit beschäftigt, dass ich mich mit meinen persönlichsten Daten auf eben dieser einen Plattform registrieren muss und dass darauf aufbauend mit diesen Daten gearbeitet wird.

Diesem verweigerte ich mich - nicht gegen die Arbeit als solche (deren Zweckmäßigkeit ich trotzdem absolut in meinem Falle bezweifle), sondern gegen die Registrierung auf benannter Plattform. Ich bot an, mit anderen Daten zu arbeiten...um eben mitarbeiten zu können, aber eben nicht mit meinen persönlichen Daten.

Daraufhin wurde ich ziemlich deutlich vor der ganzen Gruppe abgekanzelt "Mit ihnen diskutiere ich über gar nichts. Dann sind sie hier total falsch und können nach Hause gehen."

Ich erklärte noch einmal, dass man bei dem Amt bereits wusste, dass ich mich nicht bei dieser Plattform registrieren werde (ich habe da meine Gründe für) aber gern bereit wäre, eine fiktive Registrierung anzulegen.

Man versuchte also zuständige Sachbearbeiterin beim Amt zu erreichen, und hinterließ dort in der Telefonzentrale die Nachricht, dass ich mich "weigern würde". Dieses ist so nicht korrekt warf ich ein, aber wie schon beschrieben "mit mir wird ja nicht diskutiert".

Ich bat um eine schriftliche Niederlegung dieses Vorfalles und auch um eine Unterschrift, dass mich benannter Bildungsträger "freistellen" würde...die Antwort war deutlich "ich schreibe ihnen nichts dergleichen."

Man muss erwähnen, dass dieser Bildungsträger bereits am Vortag von mir gebeten wurde, mir eine Datenschutzerklärung zu unterzeichnen, dass meine Daten nicht an Dritte weitergegeben werden würden und erntete ein "Ich unterschreibe gar nichts. Jeder Schulungsteilnehmer bekommt am letzten Tag eine CD mit seinen Daten gebrannt und eine CD brenne ich mir hier als Beweis gegenüber dem Amt. Die wird abgeheftet in einem Ordner und die werde ich dann 2 Jahre aufheben."

Schon nach diesem Vorfall war mir klar, dass ich dort definitiv nicht mit meinen persönlichen Daten arbeiten würde.

Nun muss ich dazu sagen, dass ich eine augebildete Fachangestellte für Arbeitsförderung bin. Viele Jahre habe ich als Sekretärin gearbeitet und war die letzten Jahre als Sachbearbeiterin in der Onlinekommunikation beschäftigt.

Ich habe mich in meinem Leben also sehr gut durchgeschlagen - würde ich jetzt einfach mal behaupten - weiß durchaus wie ein DIN Brief geschrieben wird, wie Powerpoint funktioniert und wie Bewerbungsgespräche laufen, da ich durchaus selbst einige zu Einstellungszwecken geführt habe...wärend ich die Einstellende war.

Arbeitsmarktanalysen, Antragsbearbeitung, Fallbesprechungen, Photoshop, Webdesign, Datenbanken, Internetauftritte, Schriftstücke, lyrische Texte, kreative Arbeiten...das war in den letzten Jahren mein Leben!!!

Ich empfinde diese Weiterbildung als Schikane - Versuche, auf meine Bildung hinzuweisen und die Sinnhaftigkeit eben dieser Weiterbildungsmaßnahme anzuzweifeln brachte mir nur eines...eine Androhung einer Sperrzeit.

Also fügte ich mich - da 6 Wochen Geldentzug durchaus schmerzvoll sind...obwohl ich momentan eh kein Geld von diesem Amt bekomme, da ich meine Stelle freiwillig aufgegeben habe.

Was jetzt allerdings mit meinen persönlichsten Daten veranstaltet werden soll, sprengt den Rahmen der Kompromisse.

Es gibt eine interessante Website zu diesem Thema www.datenschutz.de

Dort fand ich folgende Passage:

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Informationelle Selbstbestimmung - Was bedeutet das?

Kurz beantwortet bedeutet informationelle Selbstbestimmung: Jeder hat das Recht zu wissen, wer was wann über ihn weiß.

Das Bundesverfassungsgericht hat im Volkszählungsurteil vom 15.12.1983 erstmals anerkannt, dass es ein Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung gibt. Das Gericht hat dazu ausgeführt:

"Das Grundrecht gewährleistet insoweit die Befugnis des Einzelnen, grundsätzlich selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten zu bestimmen. Einschränkungen dieses Rechts auf "informationelle Selbstbestimmung" sind nur im überwiegenden Allgemeininteresse zulässig."

Es besteht demnach ein "Schutz des Einzelnen gegen unbegrenzte Erhebung, Speicherung, Verwendung und Weitergabe seiner persönlichen Daten".

Das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung wird als besondere Ausprägung des schon zuvor grundrechtlich geschützten allgemeinen Persönlichkeitsrechts angesehen. Wie dieses wird es verfassungsrechtlich aus Art. 2 Abs. 1 (sog. allgemeine Handlungsfreiheit) in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 GG (Menschenwürde-Garantie) hergeleitet.

Die Grundaussage des Volkszählungsurteils zur informationellen Selbstbestimmung läßt sich mit dem Satz zusammenfassen: So viel Freiheit wie möglich und so viel Bindung wie nötig. Die Freiheit der Bürger wird dabei grundsätzlich vorangestellt; zugleich wird den Anforderungen der Gemeinschaft Rechnung getragen.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

So werde ich jetzt abwarten was geschieht.

Sollte mir wieder mit einer Sperrzeit gedroht werden, werde ich natürlich versuchen, dieses durch einen Widerspruch zu klären.

Wenn dieses nicht von Erfolg gekrönt sein sollte, werde ich beim Sozialgericht Klage einreichen.

Während meiner Zeit als Angestellte eben dieses Amtes wurde mir beigebracht (und das hatte ich auch so verstanden), dass Weiterbildungsmaßnahmen der beruflichen Integration dienen sollten und dass die Angestellten dieses Amtes dafür da sind, dich bei deiner Suche nach einer neuen Arbeitsstelle zu unterstützen.

Mein Mann sagte dazu Folgendes...das Einzigste was wir bis heute von diesem Amt gehört haben ist eine Weiterbildungsmaßnahme, die bei deiner Qualifikation ein Witz ist und ansonsten wird nur mit Sperrzeiten gedroht.

Aber wie meinte der Bildungsträger am ersten Tage dieser Bildungsmaßnahme zu der ganzen Gruppe...diese Weiterbildungsmaßnahme bekommt jeder angeboten...das ist das Einzigste, was in den Arbeitslosen investiert wird, ansonsten versucht das Amt möglichst viele Sperrzeiten zu verhängen, damit der Einzelne nicht zu teuer wird und dann wird er durch Auszahlung einer Abstandssumme in Höhe von 10.000 Euro an die Arbeitsgemeinschaft des Arbeitlosengeldes II abgetreten.

Hatte ich übrigens schon erwähnt, dass am ersten Tag alle Teilnehmer mit Namen aufgerufen wurden? 5 waren nicht anwesend. Freudig grinsend meinte dieser Bildungsträger dann zu der Gruppe "Das wird das Amt freuen. Das gibt jede Menge Sperrzeiten."

Mein Einwurf, dass vielleicht Kinder krank geworden sind, Arbeitsaufnahmen vorliegen könnten etc. wurde ignoriert.

So fasse man also zusammen - jeder dieser dort nicht anwesenden Namen wurde öffentlich beschmutzt und die Personen so hingestellt, als ob sie Schwerverbrecher wären, die jetzt ihre gerechte Strafe mit der Sperrzeit bekommen würden.

Diese Art und Weise mit Menschen und deren persönliche Daten umzugehen schockierte mich zutiefst, so wie ich auch schockiert darüber bin, wie mit den Geldern umgegangen wird, die jeder Arbeitnehmer an besagtes Amt abführt.

So wurde ich gestern also vor versammelter Gruppe abgekanzelt und quasie rausgeworfen - weil ich nicht still hielt und unbequem war.

Sehnsüchtig verfolgten mich die Blicke anderer Teilnehmer als ich den Raum verlassen "durfte" - vor allem die kleine von rechts neben mir. 20 Jahre alt. Gelernte Bürokauffrau im Gesundheitswesen, seit 8 Wochen arbeitslos. Wie meinte ihre zuständige Bearbeiterin "sie machen jetzt mal diesen Kurs, damit sie mal wieder unter Leute kommen".

Dass sie und ich und einige andere aus Höflichkeit den Ergüssen der Freude unseres Bildungsträgers über einen Balken im Powerpoint still zuhörten, kümmert niemanden.

Aber die Kleine traf es auf den Kopf "Ich würd mich als Arbeitgeber schieflachen wenn ich so eine Bewerbungsmail bekäme."

Besagter Bildungsträger formuliert aber auch seine Anschreiben so "Laden sie mich bitte zu einem Vorstellungsgespräch ein. Ich möchte sie gern durch Probearbeit überzeugen..."

Die meisten Menschen haben nicht mehr viel - aber dass sie mit diesem Wortlaut nicht mal mehr ein bisschen Stolz bewahren, wird nicht gesagt.

Da fällt mir noch etwas ein zu dieser Weiterbildung..."früher haben wir ja mal Flyer gemacht" (Anm. von mir - 3 Spalten im Word mit eingefügtem Hintergrund und Bearbeitung mit Powerpoint...Rechtecke dienten als Linien) "...und der Erfolg war super mit diesen Flyern. Aber da das hier jeder lernte, können die Firmen das nicht mehr sehen. Weil das aber so in der Ausschreibung von diesem Amt steht, machen wir das hier auch mit ihnen. Aber Sinn macht das nicht mehr."

Da Grafikbearbeitung mit hochwertigen Bildbearbeitungsprogrammen durchaus in den letzten Jahren von mir getätigt wurde, möge man mir verzeihen, wenn ich bei Powerpoint nicht in Verzückungsschreie ausbreche.

Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass ich das alles irgendwie nicht ganz verstehen konnte - dieser permanente Zwang unter ständiger Androhung von Bestrafungsmaßnahmen.

Hatte ich übrigens erwähnt, dass dann in der nächsten Woche Bilder gemacht werden sollten?

Nein, es wurde nicht gefragt - sondern festgelegt, dass man dort Bilder machen lassen muss und sich am Wochenende aufbrezeln könnte.

Das wäre noch mal ein anderes Kapitel gewesen - denn ich hätte mich auch nicht fotografieren lassen...auch nicht unter Androhung einer Sperrzeit.

Oh du fröhliche...

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Mittwoch, 29. November 2006

Es gibt Tage...

Es gibt Tage, an denen denke ich zurück. Früher waren das Tage, an denen ich traurig war.

Heute sind das Tage, an denen ich mich erfreue an der Zeit und den Ereignissen, die ich erleben durfte.

Und dann und wann nehme ich das Telefon und schreibe eine dieser unverfänglichen Nachrichten, bei denen man nie weiß, ob sie ankommen oder nicht und schicke sie in die Vergangenheit zurück.

Besonders schön ist es, wenn diese dann antwortet - die Vergangenheit - die Bilder von damals aus schwarz/weiß wieder in kräftigen Farben erscheinen und ich vielleicht wieder ein kleines bisschen teilhaben darf an diesem, dem ihren Leben.

Sie war mir Freundin, Vertraute, Gefährtin, Kummerkasten, Lebenselexier...mit ihr war das Leben einfach schöner, reicher, satter und erfüllter.

Freunde sind Wegbegleiter auf Zeit - und manchmal dürfen wir wieder ein Stück zusammen gehen.

Oder einfach nur telefonieren.

Ich freue mich auf ihre Stimme, ihre Worte und wünsche mir, dass es ihr gut geht.

Da fällt mir noch jemand ein...

Und noch jemand...

Da gäbe es auch noch...

Und auch...

Vielleicht - vielleicht immer ein bisschen.

Auf alle Fälle freue ich mich persönlich immer über solche Botschaften von damals im Heute.

Auch, wenn ich nicht immer antworten kann, möchte, sollte.

Herzlichst, Eure Damaris

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Dienstag, 28. November 2006

Als ich klein war...

Als ich klein war, hatte ein Tag so viel Zeit, dass ich mir am Morgen nicht vorstellen konnte, wie ich es bis zum Abend aushalten sollte. Ganz genau bis 16 Uhr wohlgemerkt.

Aber um 14.00 Uhr kam immer das Märchenrätsel...heute betrachtet eine schlechte Maskerade in einem schäbigen Studio...zu Kinderzeiten das Erlebnis an Weihnachten schlechthin. Na ja - zumindest kam diese Sendung gleich hinter der Beschehrung.

Ähm - zeitlich gesehen ja vorher. Ach egal.

Heute ist es so, das mein letzter Blogeintrag schon wieder ein Monat alt ist. Selbst wenn ich es wollte - ich könnte gar nicht alles aufzähhlen was ich in den vergangenen Wochen getan und erlebt habe. Wahrscheinlich würde es aber eh niemanden interessieren.

Apropo ein Monat. In einem Monat ist Weihnachten (vorbei). Ich freue mich drauf - auf Weihnachten. Allerdings kommt es mir vor, als hätte ich vor 4 Wochen die Weihnachtsdeko vom letzten Jahr erst abgeräumt.

Letztes Jahr war es schön. Wir haben Weihnachten allein gefeiert. Und wir haben gehofft/gedacht, dass es das letzte Weihnachten ohne Baby sein würde. Hmmm...wir haben uns geirrt. Aber das ist nicht schlimm. Es ist alles so, wie es kommen soll.

Und jetzt ist es vor allem spannend. Jeden Tag kann praktisch das Telefon klingeln und uns unser Baby ankündigen.

Wenn ich dann zurückschaue, sehe ich plötzlich drei fast ganz vergangene Jahre. So lange sind wir schon schwanger und warten auf unser Adoptivkind.

Nie hätte ich gedacht, dass Zeit unwichtig wird. Jetzt ist es so. Ein Monat früher oder später ist egal. Wir sind da.

Unser Leben ist erfüllt. Wir sind glücklich, leben und lieben uns. Ein paar Dinge sind nicht optimal - eben nicht perfekt, aber Perfektion ist nicht erstrebenswert...die Dinge und die Ansichten ändern sich.

Wir sind gelassener, annehmender, entspannter.

Aber wir sind auch neugieriger, fordernder, überzeugter vom und auf das Leben.

Einige Menschen fehlen uns und an jedem Tag wird uns schmerzlich bewusst, dass es traurig ist, wie es ist. Die Erinnerung verblasst - Wunden sind vernarbt, nur ab und an durchfährt der Schmerz den Körper...aber meistens sehen wir nur das Gewebe, welches uns an Kämpfe erinnert, die sinnlos und unnötig waren - in denen niemand gewann. Und dann fließt auch wieder eine Träne in den Fluß, der bis in die Vergangenheit zurück reicht.

Vielleicht sind es gerade diese Tage in diesem jetzigen besonderen Monat, die mich immer wieder meine Hand ausstrecken lassen wollen - doch das was sich Stolz nennt (oder die Angst des Zurückgewiesenwerdens) lässt sie an meiner Seite verbleiben.

Im letzten Jahr haben wir am heiligen Abend viele Teelichter angezündet - eines für je einen Menschen, der nicht bei uns und in unserem Leben war. Es war ein tröstender Gedanke, so an diese besonderen Menschen zu denken.

Dieses Weihnachtsfest wird etwas besonderes werden. Familie, Freunde und Bekannte finden sich in unserem Haus ein. Wir werden singen, essen und fröhlich sein - und irgendwann zu später Stunde werden wieder ein paar Teelichter leuchten...in Gedanken an andere.

Alles Liebe Euch allen und eine wundervolle Adventszeit

Damaris

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Dienstag, 24. Oktober 2006

Was sich so gut anfühlt...

Was sich so gut anfühlt, muss richtig sein.

Das Leben gefällt mir. Ich liebe dieses Haus, dieses Städtchen und bin unglaublich stolz auf das, was wir geschaffen haben.

Der Laden ist fast fertig. Er ist wunderschön geworden und in ihm laufen unsere Träume spazieren.

Und das alles teilen wir mit unseren Freunden. Es tat gut wie sie alle da waren.

Einen ganz dicken Gruß/Kuss an die Frau, bei der auch "alles gut wird".

Keine Zeit, ein Vorgarten wartet - Werbebilder müssen gemacht werden, Texte wollen geschrieben sein.

See u...

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Mittwoch, 11. Oktober 2006

Mein Haus, mein Hund, mein Mann...

Mein Haus, mein Hund, mein Mann ... mein Job, mein Geschäft, meine Möbelkisten.

Passend. Irgendwie ist es so wie der letzte Pinselstrich auf einem Gemälde. Vollkommen außer Puste und trunken vor Glück wird er gesetzt.

So also fühlt man sich auf neuen Lebenswegen. Sehr interessant.

Betrachtungsweisen sind richtungsweisend. Drehe ich mich um einen Angelpunkt, hänge ich mich daran auf. Zur Seite treten, den Blickwinkel ändern und neu ansehen. Auch, wenn es unangenehm ist - schwierig - so ganz und gar nicht behaglich.

Wir haben diesen Prozess durchlaufen, haben viel verändert, wurden bestätigt, mussten hinterfragen und neu bewerten. Und das war wirklich nicht angenehm.

Durch Blumen zu sprechen führt meistens dazu, dass es einen Salat ergibt - eine Menge zerkauten Gemüses, ohne wirkliche Konsistenz.

Geburtstage sind schön. Am schönsten sind sie, wenn man Dinge tut, die man vermisst hatte, weil der Stress sie nicht zuließ. Und wenn das dann die Dinge sind, die eigentlich der Alltag sind, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass dann unserer für uns genau richtig ist.

170 Kartons - furchtbar klagend, mahnend und fast schon anrüchig stehen sie hier herum. Ihre teilweise offen klaffenden Münder schreien still den Vorwurf "nun pack mich aus" in die fast kahlen Wohnungswände. Nein, keine Flucht trieb mich aus dieser Oase der Zärtlichkeit, eher die Gier nach neuem Wissen in Richtung Stuttgart.

Und dann ist da noch der Luxus, schreiben zu dürfen, nicht verstanden zu werden und das gar nicht schlimm zu finden.

Älter werden hat neben diesen furchtbaren Eigenschaften der Hauterschlaffung auch die wunderbare Fähigkeit der Veränderung in (s)deiner Person.

Die Säcke knistern - blau, grau, kalt...auch wenn das Schlafzimmer weit entfernt ist, fühle ich sie näher kommen. Und dann werden sie mich wohl verschlingen wollen - in ihre Weiten einsaugend, die aus Baumwolle, Polyester und Bügelfalten besteht. Nö, da springe ich doch lieber siegessicher mitten hinein und wage den Kampf gegen die Kleiderberge.

Wohl an...ich werde berichten, wer gewonnen hat :o)

Damaris

Da fällt er mir wieder ein - der Wunsch zum Hochzeitstag...Griesbrei mit Zimt und ganz viel ER.

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Montag, 11. September 2006

Alles Käse...

Alles Käse - und Hugo Egon Balder ist einfach TuttiFrutti.

Egal...muss keiner verstehen...außer einer.

Den grüße ich recht herzlich von hier aus.

Liebe Grüße nach Holland.

Damaris

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