Samstag, 13. August 2005

Deutschland, deine Häftlinge...

Deutschland, deine Häftlinge...es könnte ihnen definitiv schlechter gehen.

Gerade habe ich bei Spiegel TV etwas über die Verbüßer von Haftstraften erfahren, die aufgrund größerer Vergehen in der JVA Naumburg einsitzen (mehr als 4 Jahre).

In dieser JVA gibt es Arbeitsplätze - eine tolle Sache, oder? Es werden Dienstleistungen/Produktionen für "externe" Unternehmen angeboten - quasi Auftragsarbeiten. Beispielsweise eine Näherei...dort werden Jeans für das Label Haeftling (www.haeftling.de) hergestellt.

Eine tolle Sache - dachte ich. Die Häftlinge können arbeiten, fühlen sich "gebraucht" und haben die Möglichkeit, sich einen kleinen Teil für Genussmittel (Tabak, Lebensmittel, etc.) dazuverdienen.

Der Großteil des Erlöses käme der JVA/dem Staat zu Gute (der diese Einrichtungen schließlich finanziert) - dachte ich.

Aber ich wurde eines besseren belehrt.

Ein Häftling verdiene dort 10,50 Euro auf die Stunde - erfuhr ich...und das steuerfrei!!!

Stolz erzählten die Insassen/Arbeiter, dass sie einen Teil im Haftshop ausgeben würden (es dürfen nur 3/7 ausgegeben werden, der Rest wird gespart). Einen anderen Teil schicken sie ihren Lieben in der Freiheit als Unterstützung, weil das Leben "da draußen" ja nicht so leicht wäre.

Wie bitte???

Stop - langsam - Inhaftierte/verurteilte Verbrecher verdienen beim arbeiten im Knast so viel, dass sie sparen und Familienunterstützung gewährleisten können?

Ich kann meine Familienangehörigen nicht unterstützen und bin schon stolz auf die monatliche Spende an worldvision. Liegt das vielleicht da dran, dass meine Arbeit und die Einnahmen von dieser das Leben von Häftlingen finanziert?

Rechnen wir mal kurz hoch - bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 25 Stunden zu 10,50 Euro macht das einen vierwöchigen Arbeitsverdienst von 1050 Euro - bei einem Volltimejob auf 8 Stunden sind das 1680 Euro...innerhalb von 4 Wochen.

Abzüglich der Genussmittelfinanzen macht das eine monatliche Ersparnis von 600 - 960 Euro aus.

Auf Staatskosten...versteht sich!!!

Irgendwo muss doch ein Rechenfehler sein...denn das kann nicht wirklich wahr sein.

Wieviel verdienen Verkäuferinnen, Frisöre und Metzger? Vor allem - wie viel können diejenigen noch von ihrem Einkommen sparen?

Ich hab da eine Empfehlung - überfallen wir eine Bank...geht´s gut, ist es toll - geht´s schief, kommen wir wenigstens zum sparen, leben mietfrei, werden versorgt, können einen neue Ausbildung absolvieren oder das Abitur nachmachen (ich glaube, als Arbeitnehmer kostet dieses in der Abendschule knapp 2.000 Euro) haben immer jemanden zum reden und bekommen Besuch nur auf Anmeldung.

Hatte ich schon erwähnt, dass man selbst schuld ist, wenn man versucht sein Leben anständig zu führen, gesetzestreu zu leben, sich bildet und jeden Tag arbeiten geht?

Denn das alles scheint kein Erfolg von Erziehung und Moralwerden zu sein - man ist wahrscheinlich einfach nur zu blöd diesen Weg gewählt zu haben.

Aber jetzt könne ich schon wieder zum Thema Hartz IV abschweifen - ich suche nämlich immer noch den Vorteil des Arbeiten gehens...

Lassen wir also einfach mal den Tatbestand im Raume stehen, dass ein Sträfling 10,50 Euro netto in der Stunde verdient.

Deutschland, deine Häftlinge haben ein gutes Los gezogen...

(2001 betrug der Tageskostensatz 71,89 Euro pro Häftling in Baden Württemberg)

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Freitag, 5. August 2005

Spiegel lügen nicht...

Spiegel lügen nicht...wie wahr, wie wahr.

Und doch hätte ich mir vor einem Jahr nicht denken können, wie wahr dieser Satz ist.

Kurz und gut...mein Kampf ums (Gleich)Gewicht hat wieder begonnen...nur werde ich dieses Mal der Sieger sein.

myblog.de

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Dienstag, 2. August 2005

Ist die Welt verrückt geworden?

Ist die Welt verrückt geworden? Warum bringen so viele "Menschen" ihre Babys um?

"Erst vergangene Woche waren in Magdeburg und bei Gütersloh zwei tote Babys gefunden worden.

Im Juni entdeckten Spaziergänger am Ufer eines Sees in der Nähe des niedersächsischen Gifhorn einen Säugling mit durchgeschnittener Kehle in einer Plastiktüte.

Nur einen Tag zuvor hatte ein Anwohner in einer Mülltonne im hessischen Mühlheim ein totes Baby gefunden. Anfang Mai brachte eine 20 Jahre alte Frau in Balingen unbemerkt zu Hause ein Kind zur Welt und erstach es mit einer Haushaltsschere.

Im Dezember 2000 war in Erfurt ein neugeborener Junge tot gefunden worden. Anhand eines Gentests überführt die Polizei eine Mutter von fünf Kindern. Die Frau gab zu, das Kind sowie einen weiteren Sohn und eine Tochter nach der Geburt ertränkt, erstickt beziehungsweise erwürgt zu haben."

In der Nähe von Frankfurt Oder fanden die Polizei gestern 9 Babyleichen - die "Mutter" hat noch 3 erwachsene (lebendige) Kinder, ein 1,5 Jähriges Kind (welches jetzt Gott sei Dank in Obhut des Jugendamtes ist...und ist momentan im 6. Monat schwanger!!!

Aber das war noch nicht alles zum gestrigen Tag... "...im südbadischen Kehl hat ein Mann ein neugeborenes Baby in einer Plastiktüte entdeckt. Das Kind war in Tücher gewickelt und lag im Gebüsch auf einem Supermarkt-Parkplatz. Der Säugling wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Der Junge sei erst kurz vor dem Fund geboren worden, teilte die Polizei in der Grenzstadt mit. Nach Angaben der Ärzte ist das Kind wohlauf. Die Ermittler suchen nun nach der Mutter. Möglicherweise handele es sich um eine Frau aus dem benachbarten Frankreich, hieß es. Die Handtücher seien mit Waschanleitungen in französischer Sprache versehen."

(Quellen - www.Spiegel.de)

Das sind nur einige Beispiele...die Namen sind nicht mehr zählbar/merkbar. Beinahe wöchentlich kommen die Horrormeldungen in die Medien.

Kleine Wesen, denen man das Leben geschenkt hat um sie leiden zu lassen...zu erschlagen, ersticken, erdolchen...

An so etwas wie "Gott" zu glauben fällt schwer.

In mir sind nur noch Tränen - ...und ich kann es einfach nicht fassen, greifen, verstehen.

Es macht so wütend...

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Mittwoch, 20. Juli 2005

Gemeinsam einsam...

Gemeinsam einsam und sich dabei so nahe sein - das kann nur Sehnsucht.

So, wie die Sehnsucht am vergangenen Wochenende in unseren Herzen wütete - Sehnsucht und Verlangen nach dem anderen.

Dieses Gefühl war so übermächtig - zu wissen, dass ich nur halb bin...der andere Teil zu Hause an der Seite meines Mannes blieb.

Und dann endlich - nach drei langen Tagen - wieder in seinen Armen zu sein, den Duft seiner Haut dem der Rose vorzuziehen und sich in ihn und nicht die Decke zu kuscheln.

Ich habe eine sehr schöne Hochzeit erlebt, die doch für mich leer und freudlos blieb...innerlich...weil ich das Erlebte nicht teilen konnte.

Und dann musste ich noch weinen an dem Abend der Feier - als um Mitternacht die Fanfaren den Tag im Glitzern des Feuerwerkes ausklingen ließen...weil ich mich so sehr sehnte.

Dann war da noch: Für mich war es unfassbar, zu sehen, mit welcher Liebe die Familie der Braut und des Bräutigams dieses Fest bereitet haben, die Überraschungen vor Herzlichkeit sprudelten, die Geschenke die Augen des Brautpaares leuchten ließen...den Zusammenhalt und das Willkommensein zu spüren.

Ich erlebte dort, dass Hochzeit wirklich der schönste Tag im Leben sein kann...

Es tat weh...machte mich traurig...erinnerte mich an unsere zerbrochene Familie voller Wut, Vorwürfe und Verletzungen, erinnerte an die verlorenen Freunde, erinnerte an die Stolpersteine der letzten zwei Jahre auf unserem Weg.

Und dann doch wieder durchatmen, den Kopf heben und nach vorne sehen - den Blick zur Seite wenden und in die geliebten Augen des Ehepartners schauen.

Leben...und eben manchmal das Verlorene betrauern.

Vielleicht habe ich an diesem Wochenende wieder etwas sehr wichtiges zurückbekommen - an etwas Gutes zu glauben.

Das ist nämlich, was ich verloren habe - Gutes zu sehen, Gutes anzunehmen, Gutes zu empfinden...ich war in letzter Zeit viel zu oft verbittert.

Doch auch daraus lerne ich - Verbitterung ist kein Charakterzug...sie ist das Resultat der Summe unserer Erlebnisse.

Verbitterung ist so, wie sie beschrieben wird - sie stößt bitter auf und verleidet den Geschmack.

Vielleicht kann es jetzt wieder süßer, guter, besser werden...wenn ich mich anstrenge, an das Gute zu glauben.

(Und das fällt einem nach unseren letzten zwei Jahren wirklich nicht leicht)

So werden wir uns beide anstrengen - und beide wieder mehr lächeln - und versuchen zu glauben...an das Gute in den Menschen, an den Zusammenhalt einer Familie, die Hand von Freunden.

Nächstes Wochenende ist wieder eine Hochzeit, im August noch eine und die letzte (hoffentlich!!!) für dieses Jahr im September.

Freude, Ereignisse, Urlaubsplanung, Vorbereitungen, viel Geld...und doch freut mich die letzte Hochzeit in diesem Jahr besonders.

Mein Bruder heiratet...

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Dienstag, 12. Juli 2005

Kriese...

Kriese - und keine kleine...

Riesig viel Geschäft in der Firma, ne Menge zu Haus zu tun, täglich Termine...

Funktioniert ja - eigentlich - es darf nur nichts dazwischen kommen.

Aber genau das passiert gerade.

Mein Mann ruft vom Bett aus an...schnupfen, husten, alles krank.

Und ich krieg die Panik.

Zu Haus ein riesen Hochzeitsgeschenk - die Koffer sind schon gepackt, alles ist vorbereitet, sündhaft teure Zugtickets + Platzreservierung warten auf uns.

Freitag ist ja noch ein Weilchen hin. Im Zweifel fahre ich allein - die Hochzeit kann ich nicht absagen...der Ärger ist sonst vorprogrammiert.

Irgendwie versuche ich gerade den schweren Kopf und das Krabbeln im Hals zu verdrängen.

Lasst es doch endlich Sonntag sein - und das Wochenende vorrüber.

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Montag, 27. Juni 2005

Entwürdigendes Schreiben

Das Bloggen macht Spaß - sollte es jedenfalls.

Was geschrieben wird legt der Schreiber fest - denkt man jedenfalls.

Aber trotzdem gibt es Grenzen - finde ich.

Vielleicht interessieren diese Grenzen auch niemanden.

Aber nachfolgenden Beitrag fand ich einfach unglaublich - erniedrigend, entwürdigend...

Das hat in meinen Augen keinen Platz in einem Blog - auch nicht unter der Rechtfertigung, dass man ja nur ein Gespräch wiedergegeben hat.

Stelle ich mein Blog für so etwas zur Verfügung, teile ich ja scheinbar diese Auffassung - solang ich mich nicht dagegen ausspreche...

modeste.twoday.net

Vor allem war ich schockiert, da ich dieses Blog eigentlich recht gern gelesen habe...

Ich finde diesen Beitrag jedenfalls vollkommen daneben - unabhängig davon, dass ich auch Brandenburgerin bin.

Damaris

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Freitag, 17. Juni 2005

In was für einer Welt leben wir eigentlich?

In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Der Einleitungssatz auf SWR3 zu einer Comedyserie.

Und doch stelle ich mir diese Frage auch - nur ist mir dabei so überhaupt nicht nach Lachen.

Ich denke an Respekt- und Anstandslosigkeit, entrückt jegdwehiger Moral, an Dummheit, Ignoranz und Brutalität.

Sehe ich mich um, entdecke ich Frauenverachtung, die einzig zählende Überlegenheit der Macht des Stärkeren und Volksverdummung als Klassenziel.

In der Straßenbahn hat man Angst vor Kindern, Frauen werden in der Musikszene als Schlampen betitelt und musikalische Vergewaltigungen gelten als Kunst. Menschen wie Enimen werden vergöttert.

Neugeborene werden geschlagen, getreten, getötet - in Gefriertruhen gesteckt oder einbetoniert. Videospiele laden zum Kampf bis das Blut aus der Mattscheibe fließt.

Menschen erniedrigen sich für die Nachmittagsunterhaltung und lachen für die Zurschaustellung ihres eigenen Elends in die Kamera. Vaterschaftstest und Scheidungsurkunden lösen Zeugnisse und Bildungsnachweise ab.

Junge Mädchen laufen notdürftig bekleidet durch die Gegend, zeigen jedem Dahergelaufenen ihren Schritt und werden überrollt von der Lawine der Verstellung aus Modezwecken die so ganz anders als ihre seelische Verfassung ist.

Teenager verprügeln Passanten auf der Straße, nehmen ihre Heldentaten mit dem Handy auf, verschicken sie an andere und jeder findet diese kurzen Filme lustig.

Geschlagene Hunde werden durch den Tierschutz und die Polizeit dem Hundehalter weggenommen - weinenden Kindern kann das Jugendamt nicht helfen.

Alkoholiker torkeln durch die Straßen, vorbei an den Häuserwänden, deren Gestein hinter Plakaten der Bierwerbung verdeckt ist.

Sie sind dumm, süchtig, brutal und moral- sowie wertelos.

Sie sind deine Nachbarn - sie sind deine Umwelt - sie sind dein Leben.

In was für einer Welt leben wir eigentlich???

Nachtrag: Sie sind so wie die, die nicht so wie sie sein wollen. Wirtschaftsbosse, Businessfrauen, Weltkonzerne, Inetellektuelle - genauso dumm und wertelos...eben nur in ihrer Klasse.

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