Donnerstag, 16. Juni 2005

Auf den Hund gekommen...

Auf den Hund gekommen...sind wir gestern, als wir ein Paket mit Babysachen bekommen haben.

So musste klein Lina als Model herhalten - und ich denke, sie hat das echt Klasse gemacht.

Und mein Herzblatt ist der geborene Vater...hoffen wir also, dass die nächsten 1,5 Jahre schnell vergehen

Einen schönen Tag für euch

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Mittwoch, 15. Juni 2005

Fast ein Jahr...

Fast ein Jahr...und die Liebe wächst, und wächst und wächst.

Wir sind ein spezielles Paar - und sehr glücklich mit dem anderen.

Lachen, weinen, traurig sein, fliegen, lieben, leben...schön.

Und so fest - das Band der Seele - die Enden unserer so unterschiedlichen Gedanken sind im Lauf der Zeit aus zarten Spinnweben zu einem Seil verwoben.

Das heißt nicht, dass wir uns immer einig wären, immer die Sonne scheint.

Nein - das heißt, dass die Fetzen fliegen, und die Wichtigkeit der Liebe jeden Tag erkannt und erkämpft wird.

Am Sonntag vor einem Jahr - war NICHT der schönste Tag in meinem Leben.

Denn diesen erlebe ich jeden Tag auf´s Neue an seiner Seite...

PS: Ein Geheimtipp für die Liebe...an der Wohnungstür klebt innen ein Aufkleber der letztjährigen Tour von Rosenstolz "Liebe ist alles" - eine Erinnerung, falls jemand von uns im Streit die Türklinge nehmen wollen sollte. Gebraucht wurde er noch nie - aber das Wissen und die Gedanken um diesen Aufkleber lassen die wirklich wichtigen Dinge in den Vordergrund treten.

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Montag, 13. Juni 2005

Das Wochenende...

Das Wochenende verbracht, verlacht, verlebt...einfach schön.

Sehr lieben Besuch gehabt und Babyfrösche gesehen, Knopfkunstschmuck entdeckt und wärmende Arme zum Kuscheln erlebt.

Ein rundum schönes ER/Leben.

Viele Ziele, viel geplant, Dinge verändert, Prioritäten versetzt und bemerkt, dass Zeit die Dinge weicher macht.

Einfach glücklich...und das ist schön...

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Freitag, 10. Juni 2005

Füreinander

Füreinander

Ich bin ich…

…ganz einfach so.

Und doch

behaupte ich nicht

einfach zu sein.

Immer so,

wie ich es denke, wie ich es fühle

und doch

niemals ganz

so wie du glaubst.

Ich bin ich…

du bist du…

und nur so

können du und ich

ganz wir sein.

(c) Damaris Wieser ... für Melissa und Christian zu ihrer Hochzeit im kommenden Juli

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Donnerstag, 2. Juni 2005

Augenblick

Augenblick

Ein Zufall lässt sie in die Bahn steigen, sich mir gegenüber setzen und aus dem Fenster sehen.

Flüchtig streift mein Blick ihr Gesicht und kehrt wieder zu ihr zurück.

Wie wunderschön sie ist. Spanierin oder Italienerin - dunkle lange Wimpern umrahmen die warmen braunen Augen. Kräftig geschminkte Lippen wölben sich perfekt auf Haut, die an Cappuccino mit Sahne erinnert. Weich fallen lange schwarze Haare über die Schultern.

Ihre Gesichtszüge sind hart, anmutig und mystisch. Rasse, Klasse und Demut oder Spiel?

Sie ist so unglaublich schön.

"Betriebswirtschaftslehre" - der Titel ihrer Lektüre passt nicht zu dem Anzug der perfekt sitzt und ihren Körper so betont, dass es einem Mann den Atem rauben muss.

Manikürte Nägel reichen mir die Karte, die aus meinem Buch gefallen ist.

Strahlend lächelt sie mich an.

Nicht nur schön, sondern perfekt.

Warmherzig und liebend, intelligent und humorvoll, charmant und clever - glaube ich zumindest - ja, so ist sie...bestimmt...muss sie sein.

Ich möchte sie betrachten. Am liebsten die ganze Fahrt lang. Möchte jede Kurve ihrer Wangen aufsaugen und ihr zusehen, wie sie die Seiten umblättert.

Es macht Freude sie anzusehen.

Auch, wenn es nur Augenblicke sind - denn mehr würde sich nicht schicken...mehr wäre zu nah, wäre nicht üblich.

Schade eigentlich. Denn ich möchte gern vieles intensiv betrachten. Das liebende Paar auf der Bank, den behinderten Jungen im Rollstuhl, den Schwulen beim flirten und die alte Dame mit den Falten im Gesicht.

Sie sind schön - alle. Jede/r auf seine Art und Weise.

Nur bleiben mir leider nur die kurzen Augenblicke...

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Dienstag, 31. Mai 2005

Ein Tag im Leben eines Nichtrauchers

Ein Tag im Leben eines Nichtrauchers

Ich schlage meine Augen auf und sehe auf den Wecker neben mir. In drei Minuten würde er mich wecken wollen. Aufgewacht bin ich durch meinen Oberobermieter. Er steht auf dem Balkon und raucht seine erste Morgenzigarette.

Hauchdünne Nebelschwaden haben den Weg durch mein Fenster gefunden. Faszinierend, wenn man bedenkt, dass uns zwei Stockwerke trennen.

10 Minuten später stehe ich vor dem Spiegel und versuche die Nacht aus meinem Gesicht zu waschen. Über mir höre ich besagten Obermieter braune ekelhafte Brocken aus seiner Lunge husten. Die Lust auf das Frühstück ist mir vergangen.

Als ich kurz nach 7 die Wohnung verlasse, bleibt mir fast die Luft weg. Ich sehe noch den Sohn einer Nachbarin durch die Haustür entschwinden – er ist 14 – und hinterlässt eine Wolke kalten Qualms im Treppenhaus.

Drei Haltestellen halte ich es in der Straßenbahn aus. Dann setze ich mich um. Ich musste mich umsetzen. Das nicht vorhandene Frühstück wäre mir sonst wieder entwichen. Eine Frau saß mir gegenüber. Mittleres Alter, Dauerwelle, ledernes Gesicht – Raucherin.

Es wird Zeit umzusteigen. Obwohl es regnet stelle ich mich nicht in die Bushaltestelle. Dort ist es nicht aushaltbar. Drei junge Frauen umklammern ihre Zigaretten und atmen den Dreck aus ihrer Brust.

Ich habe Pech. Sie sitzen 2 Reihen hinter mir. Immer wieder schaue ich auf die Uhr und hoffe, der Bus würde schneller fahren. Mir ist übel.

Im Büro öffne ich das Fenster und erfreue mich das erste Mal an diesem Tag an der frischen Luft.

Die Handwerker kommen und fangen mit ihrer Arbeit an den Rohren an. Es dauert den halben Vormittag. Ich weiß nicht, wohin ich flüchten soll. Zwischendurch verlassen die beiden Männer mein Büro um kurz darauf noch mehr Gestank aus der Raucherecke mitzubringen. Der eine versucht zu flirten – mir ist nach kotzen.

Auf der Toilette steht eine Kollegin vor dem Spiegel. Sie sieht toll aus – und wirkt so billig…den Gestank ihrer letzten Zigarette kann das Parfüm nicht überdecken. Sie erinnert an ein Flittchen.

Die Kollegen auf dem Flur stehen beieinander und reden und qualmen und nehmen sich täglich eine Stunde Pause extra…wenn das reicht. Kommunikation nennen sie das und sagen mir, dass Raucher ja so viel geselliger sind. Wahrscheinlich passt eher "geteiltes Leid ist halbes Leid".

Es ist Mittag – ich gehe nach dem Essen nicht mit in die Cafeteria. Nebelschwaden schwappen aus dem Cafe heraus – der Nichtraucherbereich ist kaum sichtbar durch den Rauch, der von der Sonne durch das Restaurant getragen wird.

Wir haben es 13 Uhr. Der Tag ist noch lang…

Als ich den Fahrstuhl nehmen möchte, werde ich wütend. Selbstgerecht hängt eine dicke Rauchfahne in der kleinen Kabine. Ich laufe.

Die Besprechung dauert 1,5 Stunden. Neben mir sitzt ein Raucher. Er riecht ekelerregend. Nach einer Stunde machen sie Pause. Während ich die Däumchen drehe und drüber nachdenke, was ich in diesen (für mich verlorenen) 12 Minuten hätte arbeiten können, gehen 2 Männer und 2 Frauen eine rauchen. Die restlichen 8 Teilnehmer starren Löcher in die Luft und rühren im kalten Kaffee.

Nach dieser Pause schaue auch ich jetzt ständig auf die Uhr...wann ist es endlich vorbei...wann kann ich wieder atmen???

Glücklich hechte ich nach der Sitzung aus dem Gebäude und hätte fast einen Aschenbecher umgerannt.

Gierig sauge ich die Luft ein. Es riecht nach frisch gemähtem Gras. Schön, rein, klar...wenn es da nicht die unzähligen Kippen gäbe, die überall achtlos hingeworfen worden waren.

Mittlerweile bemittleide ich mich selbst. Fühle mich genötigt und bedrängt in meiner Freiheit, in meiner Lebensqualität. Es widert mich an.

Ich möchte mir einen Cappucino holen - wegen den Nerven - und kämpfe wieder mit der Übelkeit. Der Kaffeeautomat steht in der Raucherecke. Die Aschenbecher befinden sich auf Bistrotischen. Auf meinem Weg zum Automat nimmt meine Nase also wieder Fährte auf. Alter, abgestandener Rauch...bis auf den Filter weggerauchte Kippen. Ein unschöner Anblick sind diese übervollen Nachtischschälchen. Ich beschließe, zukünftig nur noch Obst als Nachtisch zu nehmen.

Irgendwie habe ich an diesem Tag doch noch geschafft, was zu arbeiten.

Ich sitze in der Straßenbahn. Draußen ist es warm und schwül. Kalt fällt die Luft der Klimaanlage auf mich herab. Die Fahrt dauert 35 Minuten. Sie kommt mir ewig vor. Der Nikotingestank aus den Kleidern der rauchenden Fahrgäste wird durch den Wagen gepumt und soll erfrischend wirken. Ich bin davon überzeugt, dass ich heute noch brechen werden muss.

Als ich aus dem Fenster sehe, erblicke ich eine junge Frau mit Kinderwagen. Sie hat Probleme damit, den Wagen um eine Hausecke zu bugsieren. Es geht sehr schlecht, da sie ihn leicht anheben müsste - doch die Zigarette stört. Also schiebt sie sich den Glimmstengel in den rotgetuschten Mund. Ob sie weiß, wie hässlich sie ist und wie bemitleidenswert ihr Kind ist?

Das erinnert mich an eine Mutter vom Wochenende. Wir waren im Eiskaffe. Ein Kind saß uns gegenüber auf dem Schoß der Mutter. Das kleine Mädchen patschte mit ihren Händchen in die Luft...und fing sofort herzzerreißend an zu schreien - sie hatte genau in die Zigarette ihrer Mutter gefasst.

Ich bin froh, als ich endlich zu Hause bin.

Nein, ausgehen möchte ich an diesem Tag nicht mehr. Nein, auch nicht in einen Biergarten.

Die Summe aller Zigaretten dieses Tages liegt mir als bittergelber Geschmack auf der Zunge.

Irgendwie gibt es keinen Platz, an dem man nicht der Sucht der anderen ausgesetzt ist. Sie tun so, als ob man sie diskriminieren würde – weil sie zugewiesene Raucherräume haben.

Sucht wird verherrlicht, Nichtraucher werden mitleidig belächelt und als übertreibend hingestellt.

Ich kann sie verstehen – diese Nichtraucher, die scheinbar nirgends wirklich rauchfrei leben können.

Seit 6 Wochen gehöre ich dazu…

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Montag, 30. Mai 2005

Ein neuer Tag

Ein neuer Tag...der alte Mief.

Und die Fenster zum Lüften klemmen...

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