Dienstag, 4. April 2006

Die Botschaft...

Die Botschaft entsteht beim Empfänger...

Ein Satz, der des Nachdenkens wert ist.

Er ist so wahr.

Zumindest aus der Betrachtung der Erfahrung heraus.

Vollkommen irrelevant was du sagst - der Empfänger hört, was er hören möchte und flugs siehst du dich mit Äußerungen konfrontiert, die du nie getroffen hast.

Allerdings wurde die Aussage durch den Empfänger gewertet, beurteilt, interpretiert und passend gemacht.

Kommunikation ist schwierig.

Und nur mit einigen Wenigen macht sie Spaß.

Sobald du nämlich auf die Fehlinterpretation/-bewertung, -beurteilung aufmerksam machst, heißt es, dass du dich verteidigst.

Und bekanntlich bellen ja getroffene Hunde.

Dazu fällt wirklich nichts mehr ein.

Äußerlich bleibt ein erstauntes "Okay, dann eben nicht", welches das innere "Konstruierte Dummheit ist der wahre Schwachsinn" verdeckt.

Zuviel Wahrheit ist nicht erwünscht - das hatten wir ja schon gelernt.

Gegenteilige Meinungen, andere Ansichten, neue Standpunkte, Beleuchtung von Nieschen, die sonst im Dunkel verborgen liegen...das nennt sich Diskussion.

Kein JaundAmen - sondern ein großes ABER...

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ein nachfragen und Neugier nur bei Kindern gewünscht ist - so bis ungefähr 6.

Irgendwann dreht es sich um. Immer öfter heißt es dann "Pssssst", "Schhhhhhhhh", "Das ist so (üblich)" etc.

Schade - dass sich so viele Menschen so sehr anpassen.

Übrigens wird Neugier und Hinterfragen später als unbequem, aufsässig und nervend deklariert. Und das weit über die Pubertät hinaus.

Schade - einfach schade drum.

Damaris

PS: Meinungsäußerung ist übrigens kein Privileg des Einzelnen, sondern als Instrument der Medien zur (Ver)Formung einer Masse äußerst gebräuchlich.

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Dienstag, 28. März 2006

Nein, der kommt noch...

Nein, der kommt noch, antwortete ich, als mich Kollegen fragten, ob es ein runder war...wegen der zwei Feiern.

Nein, eher praktisch, da bei 18 unsere Wohnung wegen Überfüllung geschlossen werden muss.

30 Freunde, 30 Herzen, dreißig mal be-/ge-/ver-/erl(i)ebt. - und das am 23. und am 25. wegen dem 29.

Dazu noch viele Anrufe.

Schön, zu wissen, so re(ich) zu sein.

Das letzte Jahr Twen.

Der letzte Geburtstag, an dem ich keine Mutter bin.

Und so viel Aufmerksamkeit und offene Liebe der Kinder in meinem Leben.

Das "Weil du heut Geburtstag hast" trieb mir Tränen in die Augen - die Interpretin ist drei und meine Nichte. Die Post hatte mir von ihr schon ein tolles selbstgemaltes Bild gebracht.

Und dass A. für mich ihr rosa Kleidchen angezogen hat - sie ist vier.

M. sang mir mit seiner Schwester ein tolles Ständchen - er ist 10.

E. bastelte mir eine Karte - sie ist 11. und wollte die ganze Zeit nur kuscheln (Mama, Damaris ist meine Zweitmama, gell?)

Klein L. lief mir die ganze Zeit hinterher - Spielsachen suchen, Bücher aussortieren, Muffins essen...eine zwei Jahre alte Schnecke.

V. und S. malten mir auch jeweils ein tolles Bild - V. ist 8, S. ist 10.

S. schenkte mir ein Faltheftchen mit Bibelsprüchen, selbst be-/ausgemalt - eine 11jährige Kuschelmaus.

Diese Geschenke waren sooooooooooooooooo groß - die anderen/großen Geschenke meiner Gäste wurden dagegen so klein.

Mein Herz so glücklich.

Und mein Lieblingsmann ganz gerührt, als er sich von XX. treten ließ - die Süße kommt erst in den nächsten 2 Wochen auf die Welt.

So viel Glück. So viel Liebe. So viel Freude.

So viel Herz.

Schön, das erleben zu dürfen.

Und doch schade, dass viele nicht persönlich da sein konnten.

Aber dann - im nächsten - im kommenden Jahr.

Dann ist der Runde - und ganz viel Platz für alle.

Und (wenn Gott will) ist wieder ganz viel Herz dabei.

Für mich, meinen Mann und unser Baby.

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Donnerstag, 23. März 2006

Der Frühling kommt...

Der Frühling kommt - jedes Jahr wieder.

Kuchen, Freunde, Geschenke, Rückblicke.

Zufriedenheit über das vergangene Jahr und Neugier auf das Kommende.

So vergeht die Zeit - und doch wird es niemals Sommer oder gar noch Herbst.

Nein, in meinem Leben bleibt es immer Frühling.

Und außerdem und überhaupt und immernoch der gleiche Mann.

Erfüllend, erfrischend, (v)erliebend.

Seit drei wundervollen Jahren...

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Freitag, 3. März 2006

Wenn Tote auferstehen...

Wenn Tote auferstehen erinnert uns das an ein Ereignis, welches laut Bibel stattgefunden haben soll.

Damals...so um die Osterzeit.

Hmmm...ganz so göttlich war sie nicht - die auferstandene Tote.

Bewusst habe ich nicht am Mittwoch darüber geschrieben, als ich davon erfuhr. Die Emotionalität hätte mich zu sehr geleitet.

Letzte Woche schrieb ich hier über SIE - diejenige welche, die hier Praktikantin war.

In mir drin so viele Zweifel - es passte alles nicht wirklich.

Und dann hat jemand von ihrer Mutter erfahren, dass sie sich mit Tabletten umgebracht haben soll - da war ich mir sicher, dass sie nicht sterben wollte. (man bringt sich nicht mit Tabletten um - außer man will elendig an seiner eigenen Kotze ersticken)

Nun denn - ihre Mutter schrieb auch mir - stellte mir Fragen über das warum, wieso, weshalb. Ich fand die treffenden Worte und legte ihr nahe, dass es keine Schuldigen gibt, außer dem "Täter" selbst.

Schweigen...

Gut so, denn ich wollte keine Seelenstütze für die mir vollkommen fremde Mutter einer Selbstmörderin sein, die ich nicht mochte. - unabhängig davon, möchte ich niemandens Seelenstütze sein...außer die meines Mannes.

Tja, und Dienstag dann die "Offenbahrung" - April, April - sie ist nicht tot. Hatte unter dem Namen ihrer Mutter einen Mailaccount eingerichtet und die Sterbegeschichte abgezogen.

Jetzt entschuldigte sie sich dafür, und teilte mit, dass sie jetzt wohl in eine klinische Einrichtung gehen würde.

Emotional bin ich erschöpft - die Wut, das Verstehen, die Traurigkeit, der Frust...alles ist jetzt vorbei.

Sie könnte neben mir vom Hochhausdach springen, es wäre mir egal. Ich würde mich umdrehen - gehen. Es ist ihr Ding.

Ein ganz armer Tropf ist sie. Krank, ohne Frage. Auch verdient sie Verständnis.

Mitleid? Mitgefühl? Nein - nicht mehr.

Sie verhält sich wie ein Kind - nur dass ihr aufgrund ihres Alters schärfere Möglichkeiten gegeben sind. Manipulierend an der Gesellschaft, schlägt sie alle in die Flucht.

Ich wünsche ihr, dass sie sich fängt/gesundet - ob sie es schafft, ist mir egal.

Und ich hoffe für die Menschen, die ich hier beobachtet habe, dass sie doch bei einem anderen Menschen wieder empfinden können und jungen Menschen die Hand zur Hilfe reichen können...dass ihre Wut und Enttäuschung ob des Hintergangenwordenseins nicht anderen eine Zukunft nimmt.

Vielleicht habe ich ein seltenes Glück, dass ich mit den Augen einer (EX)-Kranken sehen und erkennen kann.

Für mich ist sie gestorben - aber nicht mit Greuel und schlechten Gefühlen in meinem Herzen...sie hat sich verflüchtigt.

Sie ist der Investition meiner Seite aus nicht (mehr) wert.

Trotzdem bleibt sie ein ganz armer Tropf, der täglich leidet und ich weiß darum.

Auch glaube ich nicht an ihren klinischen Aufenthalt (der überraschender Weise von heute auf morgen (un)möglich war).

Es wird nicht funktionieren - ...schaut doch, ich lass mir helfen und es tut mir leid, jetzt müsst ihr mir wieder helfen und zur Seite stehen, weil ich ja arm und krank bin.

No way - das sind Schematas, die ich zur Genüge kenne. Meine (Ab)wendung spricht aus Erfahrung und nicht aus Kaltherzigkeit.

Und doch ist ein genügend großer Abstand zur Emotionalität meiner Mitmenschen (über)Lebenswichtig.

So viel dazu :o))

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Donnerstag, 2. März 2006

Kinderbetreuung

Kinderbetreuung - heute gelesen...

Hallo,

wir suchen für unsere Tochter Leni (10Monate) eine Tagesmutter in Böblingen oder einen Babysitter für tägl. 3-4 Stunden Betreuung. Bezahlung: 4€/Std. auf Basis Minijob

Wir freuen uns auf eine Rückmeldung.

Also dann wollen wir mal rechnen - 4 x 4 = 16 Euro täglich, 16 Euro mal 5 Tage = 80 Euro pro Woche mal 4 Wochen = 320 Euro im Monat...

Super - 320 Euro im Monat für eine Halbtagesbetreuung einer einjährigen.

NIEMALS würde ich diese Verantwortung für dieses Witzgehalt tragen wollen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Suche von Erfolg gekrönt sein kann, bzw. dass die Eltern von Leni für diese Bezahlung jemanden mit Verantwortung und Erfahrung bekommen können.

Zumindest für mich war das heute der Witz des Tages...

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Freitag, 24. Februar 2006

Wie kann das sein???

Wie kann das sein???

"Information zu Tamiflu und Relenza

Die beiden antiviralen Mittel sind derzeit aufgrund der Panik in der Öffentlichkeit ausverkauft, weder Grosshandel noch Hersteller sind lieferfähig. Für diejenigen Kunden, die sich eigeninitiativ zur privaten Gesundheitsvorsorge mit Tamiflu bevorraten möchten, werden wir versuchen, letzte Packungen des Mittels europaweit zu beziehen. Bitte treffen Sie Ihre Entscheidung für eine Bevorratung mit Tamiflu überlegt und eigenverantwortlich, es besteht kein Grund für die Aufgeregtheit, wie sie in den Medien häufig erzeugt wird. Wir rechnen mit einer Wiederverfügbarkeit von Tamiflu nicht vor Ende Februar. Die maximale Abgabemenge pro Rezept wird 2 Packungen mit jeweils 10 Kapseln betragen. Bitte senden Sie bis dahin weder E-mails mit „Reservierungen“ noch Rezepte für Tamiflu ein, wir bearbeiten diese Posteingänge nicht. Vielen Dank für Ihr Verständnis"

...gefunden bei mehreren Online-Apotheken...als ich scherzeshalber mal nachlesen wollte, was dieses "Wundermittel" eigentlich macht.

Nun stelle ich mir eine Frage - WIE KANN DAS SEIN???

Das Medikament wird nur auf Rezept herausgegeben.

Welche Ärzte handeln so verantwortungslos und verschreiben Rezepte wie Backrezepte?

Ich kann mir kaum vorstellen, dass plötzlich jeder die Indikatoren für dieses Medikament erfüllt.

Sind Ärzte verantwortungslos oder bin ich nur die Dumme, weil ich es noch nicht habe???

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Mittwoch, 22. Februar 2006

Konfrontiert

Konfrontiert bin ich mit dem, was für mich Vergangenheit ist und mich mit voller Wucht einholt.

Wie war das damals, als ich krank war? Ich kann mich kaum erinnern - kann das nicht mehr fühlen, wie ich mich damals fühlte. Depressionen spielen keine Rolle mehr für mich.

Und sie sind so weit weg.

Sonnenstrahlen wärmen mich, Tulpen sind wunderschön, meine Augen lächeln, mein Herz liebt...

Ich kann mich nur erinnern - daran zurückDENKEN.

Weiß, wie sie empfunden hat, kann rational darüber reden, Erklärungen für Zurückgebliebene geben, die sich nicht mit Depressionen auskennen.

Dann gibt es da etwas, was mich heute wieder schockiert hat. Es gibt (immer noch) so viele Menschen, die Schuld zusprechen wollen - "...sie hat sich die Probleme selbst gemacht....etc."

Sie verstehen nicht, dass Depressionen eine Krankheit ist. Der Betroffene hat sich nichts selbst gemacht. Er ist unfähig, gesund zu leben. Entscheidungen zu treffen die dort heraus führen.

Dafür gibt es Therapeuten - das kann kein Laie. Laien unterstützen Depressionen fast immer. Sie nehmen zu viel Rücksicht oder zerreden die Probleme (Krankheit). Beides zieht den Betroffenen noch tiefer hinein.

Ich höre noch die Glöckchen, die sie an ihren Strümpfen trug. Gothik...Gefahr, Irrsinn oder Modeerscheinung?

Eine Mischung aus allem.

Ihre Website ist abgeschalten - hinter der Domain liegt nur noch eine blaue Seite mit drei Buchstaben...tot...

Es schien geplant. Ich kann nur spekulieren. Aber in mir drin weigert sich ein Teil zu glauben, dass sie wirklich sterben wollte.

Einiges passte nicht. Sie war zu melodramatisch - sie inszenierte zu sehr - war zu sehr auf Zuspruch fixiert - sehnte sich krampfhaft nach Zuneigung.

Ich denke, es war ein Hilferuf, der (durch Zufall - Unfall - Unkenntnis) endgültig wurde.

Zu viele habe ich gekannt, die sich umgebracht haben von denen ich wusste, dass sie es wirklich wollen.

(EX)Depressive haben Antennen dafür und können unterscheiden zwischen Verzweiflung und Willen.

Heute sprach jemand (voreilig, unwissend, verurteilend) von Feigheit. Nein, Depressive sind nicht feige. Sie kämpfen jeden Tag einen Kampf der Giganten und durchleiden Höllenqualen bei ihrem Versuch zu (über)leben.

Wenn jemand geht, braucht er verdammt viel Mut und Kraft um den Überlebensinstinkt auszuschalten.

Ich denke daran, wie sie dort liegt auf dem kalten Stahltisch im Schrank, in dem es so kalt ist. Nackt, schutzlos, einsam.

Das Verlangen übermannt mich, ihr eine Decke bringen zu wollen...ihren Körper vor den Berührungen und Blicken zu schützen, die ihr so Angst gemacht haben, dass ihr jeder Hautkontakt zuwider war.

Es ist so unglaublich schade. Sie hätte es schaffen können. Sie ist doch gerade mal 21 gewesen.

So jung - so kaputt.

So tot.

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