Dienstag, 19. April 2005

Büchergewurmtes...

Seit ich denken kann, bin ich eine Leseratte. Ich liebe es, in ferne Welten abzutauchen, Abenteuer zu erleben, in Fantasiewelten zu flüchten...und wollte als kleines Mädchen Bibliothekarin werden.

Daraus ist Gott sei Dank nichts geworden - doch Bücher liebe ich immer noch. Mich umgeben ca. 500 Bücher in meiner Wohnung.

Als ich meinen Mann kennen lernte, hatte er ganze 25 Stück - und 4 davon waren Stephen King Bücher, die er nicht mal gelesen hatte. Ich konnte es nie verstehen - versuchte immer wieder, ihn zum lesen zu animieren...aber er mag den Herrn der Ringe eben lieber als Extended Version auf DVD. Für mich unvorstellbar, mir vorzustellen, dass es Menschen geben könnte, die niemals in Büchern versinken wollten. Als 10-jährige nähte ich mir sogar einen Felleinband um die "Unendliche Geschichte", da dieses Buch und die Worte darin für mich märchenhaft waren.

Seitdem ich lesen konnte, habe ich Unmengen von Büchern verschlungen - und doch gibt es ein paar, die mir in Erinnerung geblieben sind. So zum Beispiel "Alarm auf Station 4", "Toyer", "Einstein", "Das Parfüm", "Die Hexe von Paris", "PS, ich liebe Dich" und, und, und...

Letztens lieh ich mir "Die Hand der Anne Boleyn" aus und war sehr positiv überrascht - mit Sicherheit ein Buch, welches mir in Erinnerung bleiben wird. Daraufhin lieh ich mir das Buch "Ungeliebte Königin" aus und schaute ein wenig hinter die Fassaden der Adelshäuser und in die Schicksale der dort lebenden Frauen.

Vorhin wurde ich mit dem lesen des Buches "Scheheresades Tochter" fertig - die Geschichte einer in Deutschland lebenden Kurdin, die wegen einer drohenden Zwangsheirat aus dem demütigenden und gewalttätigen Elternhaus zu ihrem Freund flieht. Eine Geschichte, die erschüttert und unwirklich scheint - und doch hier nebenan passiert. Und doch hat es das Buch nicht geschafft, mich emotional zu berühren.

Es kommt nicht auf die Dramatik der Geschehnisse an, um ein gutes Buch zu schreiben - viel eher auf die federführende Hand und wie sie es versteht, den Gegenüber zu fesseln. Dieses ist zum Beispiel in "Das Versprechen" so meisterhaft geschehen, wie ich es selbst von einem Meisterautoren wie David Baldacci nicht erwartet hätte.

Eine vollkommen unschuldige Geschichte, die es dem Leser schwer macht, das Buch auch nur für Augenblicke aus der Hand zu legen.

Ähnlich erging es mir mit "Als der Blues begann" - ein Mädchen von 10 Jahren kommt dem Geheimnis seiner scheinbar auseinanderfallenden Familie auf die Spur...alles aus der Sicht dieses Kindes beschrieben - fesselnd, und ergreifend.

Ebenso fesselte mich der Reisebericht einer jungen Deutsche durch den Iran. "Mögen deine Hände niemals schmerzen" sagt eine alte Frau zu der Autorin Bruni Prasske - welches ich ihr in einer Mail auch wünschte und so ein loser Mailkontakt entstand.

Nun habe ich ein neues Buch angefangen. "Anästhesie" - und ich frage mich, ob ich es mir wirklich antun will und dieses Buch weiterlesen möchte. In den ersten 25 Sätzen fand ich doch in 21 von ihnen das Wort "sie" - als Bezeichnung für seine Heldin...und das ist ziemlich armseelig - und vor allem sehr nervend.

Und doch möchte ich hier noch ein Buch empfehlen, welches sich für mich als das spannendste und interessanteste Buch der letzten Jahre entpuppte...Die Bibel.

Nur ist das ein Werk, welches man nicht "weglesen" kann - das sind Worte, die erarbeitet, erfahren, verglichen und abgewogen werden müssen.

Na dann viel Spaß für euch - beim lesen eines Buches.

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Fernsehshow´s die zweite...

...und ich muss es zugeben, es gibt etwas, wonach ich süchtig bin...

Heimwerkershows. Angefangen bei der Serie "Hör mal wer da hämmert" über "Avenzio" bis hin zu "S.O.S"...ich liebe es.

Mich erstaunen immer wieder die Kreativität und die Unmengen von Ideen der Raumgestalter.

Nicht alle Sachen gefallen mir - und doch würde ich immer am liebsten die Farben und die Pinsel aus dem Keller holen um unsere Wohnung zu verschönern. Nur gestaltet sich das ziemlich schwierig, da unsere Wohnung seit nicht all zu langer Zeit erst fertig ist und für uns so ziemlich perfekt ist...eben so, wie wir es woll(t)en und es uns gefällt. Trotzdem stelle ich mir immer wieder die Frage, was wohl jemand Fremdes aus unseren Wänden und Räumen herausholen könnte.

Aber das erinnert mich daran, dass wir hier eingezogen waren und unser Wohnzimmer komplett fertig hatten - aber irgendwie...na irgendwie war es eben nicht alles. Und dann passierte es - bei IKEA entdeckte ich die Markör Serie. Schon als ich meinem Mann die Frage stellte, wie lange wir denn die jetzigen neuen Möbel "abwohnen" müssten, um das Wohnzimmer neu zu gestalten - war die Entscheidung eigentlich nur noch eine Einwilligung weit entfernt...und so kam es, dass wir unsere 7 Monate alten Möbel verkauften, um anschließend einige Arbeitsplätze bei IKEA zu sichern.

Jetzt ist es so, wie wir es uns erträumt hatten - alter und neuer Stil fügt sich nebeneinander zur Gemütlichkeit. Der Fernseher ist in einem Schrank versteckt und die Sofaecke der zentrale Punkt des Raumes.

Aber zurück zu den Heimwerkershows. Wir wollten übrigens mal eine Idee nachmachen, die so einfach aussah - und das ging vollkommen daneben...

Trotzdem bereitet es mir Freude, beim Pinsel- und Farbentanz von anderen zuzusehen...und dabei sehnsuchtsvoll auf die Zeit wartend, in der uns wieder die Veränderungswut packt...

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Montag, 18. April 2005

Gehört Dummheit beschützt???

Ein- zweimal im Jahr bin ich tagsüber zu hause und schalte den Fernseher an...so, wie auch die vergangenen Tage.

Und was sich mir dort zeigt, ist erschreckend, unwürdig und pervers.

Da stellen sich geistig minderbemittelte Menschen auf die Bühne und werden dort dem Publikum zur Schau gestellt. Dieses erfolgt in so einer gnadenlosen Amputation der Persönlichkeitsrechte, dass einem Huhn in einer Legebatterie mehr "Privatsphäre" zugestanden werden.

Es ist für mich unverständlich, wie Menschen, die scheinbar einen höheren Intellekt haben, diesen armen geistig verwirrten Seelen, die letzen Bettgeschichten, die geheimsten Wünsche, die lautstärksten Vorwürfe aus der Nase ziehen und so ihre "Gäste" als Gespött einer ganzen Nation vorzuführen.

Ich glaube nicht, dass sie sich der Tragweite ihrer Bühnenerfahrungen bewusst sind - sie tun mir einfach nur leid...denn dass sie dumm sind, dafür können viele scheinbar nichts. Zumindest möchte ich nicht sie, sondern deren Gastgeber verurteilen.

Es ist einfach menschenunwürdig, was dort im Fernsehen abgeht. Vollkommen nebensächlich wird das behandelt, was dort auf der Bühne passiert. Aufgebrochene Emotionen und erbärmliche Schicksale werden auf Sendelänge geschrumpft.

Dann heißt es "Dankeschön, dass ihr meine Gäste wart" und die Opfer ihrer eigenen Verwirrung werden mit 100 Euro Aufwandsgebühr entschädigt, nachdem sie das privateste ihres armseeligen Daseins offenbart haben - ihr Leben durch einen Lügendetektortest abrichten haben lassen - ihre Familien durch dubiose Vaterschaftstests zerstört wurden.

Sie werden entlassen - ausgeblutet und würdelos.

Menschen, die dieses tun, gehören meiner Meinung nach unter Schutz gestellt...denn geistig beisammen scheinen sie ja nicht zu sein.

Anders sieht es bei diesen sogenannten RealityShows aus - das ist gemachter geistiger Dünnschiss...produziert von (unglaublich schlechten) Schauspielern, die versuchen auf einer geistig ansprechenderen Art das Elend der wirklich Bemittleidenswerten aus den ersteren Talkshows darzustellen.

Scheinbar geht der Nachschub von echten "Dummen" aus - aber mal ehrlich, wer will das eigentlich alles sehen?

Diejenigen, die arbeiten gehen mit Sicherheit nicht - Arbeitnehmende sind eher schockiert über die geistige Verarmung des Nachmittagprogramms. Bleiben ja eigentlich nur noch diejenigen übrig, die ohne Beschäftigung sind.

Aber mal ehrlich - will man sich wirklich tagtäglich mit noch mehr Elend beschäftigen, als man selbst hat? Oder möchte man nicht eigentlich etwas Schönes sehen? Vielleicht etwas Bildung? Kunst? Kultur?

Warum nutzt der Staat die Medien nicht dafür etwas für seine Bürger zu tun? Warum wird kein Wissen verbreitet? Warum nicht für kulturelles und religiöses Miteinander geworben? Warum wird durch die Medien nicht aufgeklärt?

Halte den Pöbel dumm...

Ist das erstrebenswert?

Warum wird nicht für ein besseres Fernsehprogramm protestiert? Warum geht niemand für die mediale Bildung seiner Kinder auf die Straße?

Oder warum lasst ihr die Kiste einfach nicht ganz aus?

Ist es wirklich interessant zu wissen, welche Mutter als Hure arbeitet, welcher Kerl die Freundin seiner Geliebten geschwängert hat und wer mit wem wann wo und wie vögelt?

Welches war dein letztes Buch, welches du gelesen hast??? Und vor allem - wann hast du dein letztes Buch gelesen?

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Sonntag, 17. April 2005

Der Geist ist willig...

...doch das Fleisch ist schwach.

Eigentlich ziemlicher Blödsinn dieser Spruch. Zumindest passt er nicht zu Entscheidungen, die rein rational getroffen wurden - eigentlich entspricht er nur dem körperlichen Zustandes des Verfalles.

Wer von euch Six feed under kennt (...gestorben wird immer), weiß mit welcher Ironie und Unberechenbarkeit der Tod zuschlagen kann/wird.

Da starb letztens eine Frau an Nasenbluten - einfach so ergoss sich aus den anfänglichen Tropfen ein wahrer Fluss des Blutes aus ihrer Nase - weil sie eine Nasenkorrektur vor Jahren hatte machen lassen und das Narbengewebe eine Aterie jetzt verletzt hatte. Mit Sicherheit in keinem Informationsmaterial vor diesen Operationen erwähnt.

Aber eigentlich wollte ich auf etwas ganz anderes hinaus. Irgendwie scheint mein Fleisch auch gerade ziemlich schwach zu sein. In der letzten Woche plagte mich eine Nieren- und Blasenentzündung und seit heute hat die Erkältung zugeschlagen.

Jetzt, da wir endlich auch Zeit für solche Kleinigkeiten haben :o)

Vor mir liegen 4 kleine Röhrchen - Lebenssaft gerinnungshemmend abgelagert...2 von mir, 2 von ihm...und wartend auf den Moment, in dem der Pinsel in das was uns ausmacht eintaucht, um für den Betrachter als Kunstwerk verewigt zu werden.

Gibt es Schöneres oder intimeres zweier Liebender?

Und wer weiß, vielleicht kratzt man in ein paar Jahrhunderten ein bisschen von der Leinwand ab, gewinnt den Code der DNS und erschafft uns neu.

Abgedreht und verrückt? Oder einfach nur möglich...

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Freitag, 8. April 2005

Radioliveübertragung des Papstbegräbnisses

Wer im Büro ist...und keinen Fernseher in der Nähe hat - trotzdem aber gern das Gefühl haben möchte, bei der Papstbeisetzung dabei zu sein, empfehle ich

live.radiostephansdom.at

Wirklich sehr gut gemacht - und bildlich beschrieben.

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Es ist eine Sucht...

Es ist eine Sucht - und wir sind die Süchtigen.

Die Gedanken kreisen nur um eines. Nervös flackern die Augenlieder beim Suchen nach anderen Süchtigen. Und haben wir sie dann entdeckt, wissen wir noch nicht, ob wir sie bemittleiden oder beneiden sollen. Die Beine wippen im Minisekundentakt und treiben uns selbst in den Wahnsinn. Die Welt ist schlecht, gute Vorsätze unerträglich und der Partner das Hassobjekt Nummer zwei - kurz nach dem Vorhaben, diese Sucht zu bekämpfen.

Quelle Foto

Und dann ist wieder Ruhe. Der Körper entkrampft, die Muskeln entspannen sich. Du siehst deinen Gegenüber an und freust dich, dass du es schaffst...zumindest für diesen Moment geschafft hast.

Bis zur nächsten Attacke...die so in ungefähr 10 Minuten kommen wird.

Wie lange hatte es nur beim letzten Mal gedauert, bis man das Rauchen vergessen hatte?

Und vor allem - warum waren wir so dumm und hatten wieder angefangen???

Oh Gott - jetzt eine Zigarette...nur eine...eine kleine - nur einen winzigen Zug - aber nein, ich will ja nicht mehr...

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Donnerstag, 7. April 2005

Der/die Nächste bitte...

"Der Höhepunkt zweier Menschen lässt sich nicht in gemeinsam erlebten Sekunden, sondern in gemeinsam gelebten Jahren messen." (c) Damaris Wieser

Der/die nächste bitte…

…welche Armseeligkeit wird durch die Scheidungsstatistik zur Schau gestellt.

Große Versprechungen, gemeinsame Ziele, vorhandene Kinder, früheres Glück – aufgelöst in Schall und Rauch, zerflossen in Selbstmitleid, Verwirklichungswahn und Egoismus.

Ich kenne keine einzige Beziehung, die komplikationslos ist – und doch kenne ich Beziehungen, in denen Probleme niemals auch nur den Hauch eines Gedankens an Trennung heraufbeschwören würden.

Früher vertrat ich die Auffassung, dass es für eine Liebe keine Garantie gibt – und dass eine Liebe eben so lange lebt, wie sie liebt.

In den letzten 1,5 Jahren hat sich meine Ansicht zu diesem Thema geändert.

Ich habe in der Kirche zu Gott und meinem Mann gelobt, in guten und in schlechten Zeiten an seiner Seite zu sein – mit ihm das zu verkörpern, was sich Ehe und Familie nennt – ich habe bei und mit ihm meinen/unseren Platz gefunden.

Dieses Gelöbnis ist für mich zu einem Schwur an all das geworden, was ehrlich, offen und anständig ist.

Es gibt nichts Höheres als diese unsere Verbindung – denn würde ich diese Ehe, das Gelübde und den Schwur verraten, gäbe es nichts mehr, was heilig wäre.

Menschen trennen sich, weil sie Geldsorgen haben, weil sie sich auseinander gelebt haben oder weil der Sex alles andere als leidenschaftlich und berauschend ist.

Woher aber nehmen Menschen das Recht, einem anderen Menschen durch diese Trennung dem anderen das wichtigste und innigste zu nehmen? Seinen Glauben an all das, was eine Liebe eine Ehe bedeutet?

Gedankenlos wird der Halt in seinem Leben – der Glaube an seine eigene kleine Familie weggeworfen, Menschen/Gesichter ausgetauscht und anderen der Schoß zur Körperlichkeit hingehalten.

Ein Leben ohne Geld kann so lebenswert sein – denn Liebe ist unbezahlbar. Getrennte Wege können sich wieder zusammenführen lassen - wenn man sich durch das Zurückschauen an den gemeinsamen erinnert und aus seinen eigenständig gesammelten Erfahrungen für eine gemeinsame Zukunft profitiert. Der Höhepunkt zweier Menschen lässt sich nicht in gemeinsam erlebten Sekunden, sondern in gemeinsam gelebten Jahren messen.

Es widert mich an – erschreckt nehme ich die Wirklichkeit der Wegwerfgesellschaft wahr…keine Konsumgüter, Menschen werden nach Belieben entsorgt und ausgetauscht.

Doch sollten sich diese Menschen, die andere wegen Kleinigkeiten und Lappalien verlassen, irgendwann die eine Frage stellen…woran glaube ich ???

(Inspiriert durch die ziemlich verschobene Wahrnehmung einer Bekannten von Modeste)

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Nicht die Gemeinsamkeiten halten zwei Menschen beieinander. Es sind die Unterschiede, die den einen für den anderen interessant machen. (c) Damaris Wieser Ich freu mich auf diese Hochzeit. Schön, nach so langer Zeit wieder von der Muse geküsst worden zu sein, und innerhalb von wenigen Minuten ihr Geschenk aus meinem Kopf auf den...
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