Mittwoch, 22. Februar 2006
Konfrontiert Konfrontiert bin ich mit dem, was für mich Vergangenheit ist und mich mit voller Wucht einholt. Wie war das damals, als ich krank war? Ich kann mich kaum erinnern - kann das nicht mehr fühlen, wie ich mich damals fühlte. Depressionen spielen keine Rolle mehr für mich. Und sie sind so weit weg. Sonnenstrahlen wärmen mich, Tulpen sind wunderschön, meine Augen lächeln, mein Herz liebt... Ich kann mich nur erinnern - daran zurückDENKEN. Weiß, wie sie empfunden hat, kann rational darüber reden, Erklärungen für Zurückgebliebene geben, die sich nicht mit Depressionen auskennen. Dann gibt es da etwas, was mich heute wieder schockiert hat. Es gibt (immer noch) so viele Menschen, die Schuld zusprechen wollen - "...sie hat sich die Probleme selbst gemacht....etc." Sie verstehen nicht, dass Depressionen eine Krankheit ist. Der Betroffene hat sich nichts selbst gemacht. Er ist unfähig, gesund zu leben. Entscheidungen zu treffen die dort heraus führen. Dafür gibt es Therapeuten - das kann kein Laie. Laien unterstützen Depressionen fast immer. Sie nehmen zu viel Rücksicht oder zerreden die Probleme (Krankheit). Beides zieht den Betroffenen noch tiefer hinein. Ich höre noch die Glöckchen, die sie an ihren Strümpfen trug. Gothik...Gefahr, Irrsinn oder Modeerscheinung? Eine Mischung aus allem. Ihre Website ist abgeschalten - hinter der Domain liegt nur noch eine blaue Seite mit drei Buchstaben...tot... Es schien geplant. Ich kann nur spekulieren. Aber in mir drin weigert sich ein Teil zu glauben, dass sie wirklich sterben wollte. Einiges passte nicht. Sie war zu melodramatisch - sie inszenierte zu sehr - war zu sehr auf Zuspruch fixiert - sehnte sich krampfhaft nach Zuneigung. Ich denke, es war ein Hilferuf, der (durch Zufall - Unfall - Unkenntnis) endgültig wurde. Zu viele habe ich gekannt, die sich umgebracht haben von denen ich wusste, dass sie es wirklich wollen. (EX)Depressive haben Antennen dafür und können unterscheiden zwischen Verzweiflung und Willen. Heute sprach jemand (voreilig, unwissend, verurteilend) von Feigheit. Nein, Depressive sind nicht feige. Sie kämpfen jeden Tag einen Kampf der Giganten und durchleiden Höllenqualen bei ihrem Versuch zu (über)leben. Wenn jemand geht, braucht er verdammt viel Mut und Kraft um den Überlebensinstinkt auszuschalten. Ich denke daran, wie sie dort liegt auf dem kalten Stahltisch im Schrank, in dem es so kalt ist. Nackt, schutzlos, einsam. Das Verlangen übermannt mich, ihr eine Decke bringen zu wollen...ihren Körper vor den Berührungen und Blicken zu schützen, die ihr so Angst gemacht haben, dass ihr jeder Hautkontakt zuwider war. Es ist so unglaublich schade. Sie hätte es schaffen können. Sie ist doch gerade mal 21 gewesen. So jung - so kaputt. So tot. |
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...es funktioniert noch. das ist schön. so viele jahre sind vergangen, so viel ist passiert. und hier ist es wie ein plätzchen, wo die zeit ein bisschen abgestanden scheint und die vergangenheit ihre spinnweben an die wände gezaubert hat. und doch fühlt man sich so, als hätte es die vergangenen 3... by damaris S. und M.
Nicht die Gemeinsamkeiten halten zwei Menschen beieinander. Es sind die Unterschiede, die den einen für den anderen interessant machen. (c) Damaris Wieser Ich freu mich auf diese Hochzeit. Schön, nach so langer Zeit wieder von der Muse geküsst worden zu sein, und innerhalb von wenigen Minuten ihr Geschenk aus meinem Kopf auf den... by damaris Passiert...
...ist hier merkwürdiges. Ich kann keine Kommentare mehr lesen. Seltsam, seltsam... by damaris |