Mittwoch, 20. Juli 2005

Gemeinsam einsam...

Gemeinsam einsam und sich dabei so nahe sein - das kann nur Sehnsucht.

So, wie die Sehnsucht am vergangenen Wochenende in unseren Herzen wütete - Sehnsucht und Verlangen nach dem anderen.

Dieses Gefühl war so übermächtig - zu wissen, dass ich nur halb bin...der andere Teil zu Hause an der Seite meines Mannes blieb.

Und dann endlich - nach drei langen Tagen - wieder in seinen Armen zu sein, den Duft seiner Haut dem der Rose vorzuziehen und sich in ihn und nicht die Decke zu kuscheln.

Ich habe eine sehr schöne Hochzeit erlebt, die doch für mich leer und freudlos blieb...innerlich...weil ich das Erlebte nicht teilen konnte.

Und dann musste ich noch weinen an dem Abend der Feier - als um Mitternacht die Fanfaren den Tag im Glitzern des Feuerwerkes ausklingen ließen...weil ich mich so sehr sehnte.

Dann war da noch: Für mich war es unfassbar, zu sehen, mit welcher Liebe die Familie der Braut und des Bräutigams dieses Fest bereitet haben, die Überraschungen vor Herzlichkeit sprudelten, die Geschenke die Augen des Brautpaares leuchten ließen...den Zusammenhalt und das Willkommensein zu spüren.

Ich erlebte dort, dass Hochzeit wirklich der schönste Tag im Leben sein kann...

Es tat weh...machte mich traurig...erinnerte mich an unsere zerbrochene Familie voller Wut, Vorwürfe und Verletzungen, erinnerte an die verlorenen Freunde, erinnerte an die Stolpersteine der letzten zwei Jahre auf unserem Weg.

Und dann doch wieder durchatmen, den Kopf heben und nach vorne sehen - den Blick zur Seite wenden und in die geliebten Augen des Ehepartners schauen.

Leben...und eben manchmal das Verlorene betrauern.

Vielleicht habe ich an diesem Wochenende wieder etwas sehr wichtiges zurückbekommen - an etwas Gutes zu glauben.

Das ist nämlich, was ich verloren habe - Gutes zu sehen, Gutes anzunehmen, Gutes zu empfinden...ich war in letzter Zeit viel zu oft verbittert.

Doch auch daraus lerne ich - Verbitterung ist kein Charakterzug...sie ist das Resultat der Summe unserer Erlebnisse.

Verbitterung ist so, wie sie beschrieben wird - sie stößt bitter auf und verleidet den Geschmack.

Vielleicht kann es jetzt wieder süßer, guter, besser werden...wenn ich mich anstrenge, an das Gute zu glauben.

(Und das fällt einem nach unseren letzten zwei Jahren wirklich nicht leicht)

So werden wir uns beide anstrengen - und beide wieder mehr lächeln - und versuchen zu glauben...an das Gute in den Menschen, an den Zusammenhalt einer Familie, die Hand von Freunden.

Nächstes Wochenende ist wieder eine Hochzeit, im August noch eine und die letzte (hoffentlich!!!) für dieses Jahr im September.

Freude, Ereignisse, Urlaubsplanung, Vorbereitungen, viel Geld...und doch freut mich die letzte Hochzeit in diesem Jahr besonders.

Mein Bruder heiratet...

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