Donnerstag, 21. April 2005

L(i)ebenlang

L(i)ebenlang

Bist mein einzig Augenstern, halt in tiefer, dunkler Nacht, deckst mich wenn ich friere zu, bist der, welcher das Licht ausmacht.

Streckst mir deine Füße hin, unters Deckbett klirrend kalt, teilst das Taschentuch mit mir, irgendwie sind wir schon alt.

Haben einfach keine Hemmung, pupsen, wenn das Lüftchen drückt, reiben uns mit Minze ein, wenn das Halsweh näher rückt.

Fältchen zieren unsre Augen, zählen nicht das graue Haar, pulen eingewachsne Nägel aus, wie heut, noch manches Jahr.

Legst einmal Parfüm du auf, glänzt rosé mein feiner Mund, zwängst du dich in deine Hose, wellt der Bauch sich dick und rund.

Ist mein Schlüpfer baumwollweiß, dein Strumpf verziert ein Loch, kratzt dein Bart mein Herpes auf, küss ich deine Dritten doch.

Wächst das Haar dir aus der Nase, zupfe ich ein paar Mal dran, so wie du dich nicht erschreckst, leg ich meine Gurkenmaske an.

Schnarchend liegst du neben mir, stopf ich Pfropfen ins Ohr rein, weckst du dann am Morgen mich, wird’s ein schöner Tag wohl sein.

Das, was für die Jugend wohl, widerlich und eklig klingt, ist das Beste auf der Welt, was man dem Leben abgewinnt.

Vertrauen, lieben, fallen lassen, einfach sein, so wie man ist. Wissend, dass der Andere, dich auf dem Sterbebett noch küsst.

Lyrik einmal anders (c) Damaris Wieser

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