Donnerstag, 21. April 2005
L(i)ebenlang L(i)ebenlang Bist mein einzig Augenstern, halt in tiefer, dunkler Nacht, deckst mich wenn ich friere zu, bist der, welcher das Licht ausmacht. Streckst mir deine Füße hin, unters Deckbett klirrend kalt, teilst das Taschentuch mit mir, irgendwie sind wir schon alt. Haben einfach keine Hemmung, pupsen, wenn das Lüftchen drückt, reiben uns mit Minze ein, wenn das Halsweh näher rückt. Fältchen zieren unsre Augen, zählen nicht das graue Haar, pulen eingewachsne Nägel aus, wie heut, noch manches Jahr. Legst einmal Parfüm du auf, glänzt rosé mein feiner Mund, zwängst du dich in deine Hose, wellt der Bauch sich dick und rund. Ist mein Schlüpfer baumwollweiß, dein Strumpf verziert ein Loch, kratzt dein Bart mein Herpes auf, küss ich deine Dritten doch. Wächst das Haar dir aus der Nase, zupfe ich ein paar Mal dran, so wie du dich nicht erschreckst, leg ich meine Gurkenmaske an. Schnarchend liegst du neben mir, stopf ich Pfropfen ins Ohr rein, weckst du dann am Morgen mich, wird’s ein schöner Tag wohl sein. Das, was für die Jugend wohl, widerlich und eklig klingt, ist das Beste auf der Welt, was man dem Leben abgewinnt. Vertrauen, lieben, fallen lassen, einfach sein, so wie man ist. Wissend, dass der Andere, dich auf dem Sterbebett noch küsst. Lyrik einmal anders (c) Damaris Wieser ... Link Was ich nicht verstehe... ...ist die Tatsache, dass Herr Schröder am Sonntag zum ersten öffentlichen Gottesdienst des neuen Papstes reisen wird. Aber warum? Herr Kohl war katholisch, da hätte ich es ja eventuell noch verstanden - aber Herr Schröder ist evangelisch-lutheranisch. Was hat also das Staatsoberhaupt von Deutschland bei der Beweihräucherung eines alten Mannes in Rom zu suchen? Ist das die Annäherung von Staat und Religion zur besseren Völkerverständigung? Eine Integration von Glaubensfragen in das Miteinander? Ich glaube kaum. Wo aber wird zukünftig der diplomatische "Strich" gezogen? Wird beim Tod von Ali Bardakoglu (Oberhaupt der islamischen Geistlichen in der Türkei) auch so ein Aufwand betrieben? Beziehungsweise, stünde Herr Schröder - die Bundesregierung - nicht in der Pflicht, eine Gleichbehandlung weiterhin weltweit zu betreiben? Besteht jetzt die Notwendigkeit, ein eigenes Ministerium für die Amtseinführungen, Ableben und Auferstehungen von geistlichen Größen einzurichten? Das Außenministerium dürfte ja mit der Fülle von Aufgaben zukünftig reichlich überfordert sein, oder? Ich kann verstehen, wenn in streng gläubigen Ländern, in denen sich die Regierung nicht vom Glauben trennt, ein Aufwand dieser Größenordnung getrieben wird...aber was zur Zeit durch von Glauben (scheinbar) nicht beeinflussten Regierungen passiert, verstehe ich nicht. Für mich ist es einfach ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die vom Glauben abgerückt sind oder nie einen inne hatten - und denen Nächstenliebe nicht vom Papst, sondern vom Herzen diktiert wird....davon abgesehen glaube ich kaum, dass es in Gottes Sinne ist, wenn Millionen von Gläubige einen Teil ihres materiellen Besitzes für die Reise nach Rom ausgeben um einen Blick auf einen leblosen Körper/oder einen alten Greis zu werfen, während alle drei Sekunden ein Kind auf der Welt an den Folgen bitterster Armut stirbt. Ich wünschte mir, Herr Schröder würde sich jeden einzelnen Brief der Aktion "Deine Stimme gegen Armut" durchlesen und seine Reisekosten für den Erhalt des Lebens und nicht zur Betrachtung eines fast erloschenen Geistlichen verwenden...mir dreht sich der Magen bei dem Gedanken um, wie viele Millionen die Amtseinführung von Papst Benedikt XVI kosten wird. Vielleicht helft auch ihr mit - Herrn Schröder an die wirklich wichtigen Dinge dieser Zeit zu erinnern... ...denn das Lächeln eines jeden überlebenden Kindes ist Gottes Lohn genug. ... Link |
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...es funktioniert noch. das ist schön. so viele jahre sind vergangen, so viel ist passiert. und hier ist es wie ein plätzchen, wo die zeit ein bisschen abgestanden scheint und die vergangenheit ihre spinnweben an die wände gezaubert hat. und doch fühlt man sich so, als hätte es die vergangenen 3... by damaris S. und M.
Nicht die Gemeinsamkeiten halten zwei Menschen beieinander. Es sind die Unterschiede, die den einen für den anderen interessant machen. (c) Damaris Wieser Ich freu mich auf diese Hochzeit. Schön, nach so langer Zeit wieder von der Muse geküsst worden zu sein, und innerhalb von wenigen Minuten ihr Geschenk aus meinem Kopf auf den... by damaris Passiert...
...ist hier merkwürdiges. Ich kann keine Kommentare mehr lesen. Seltsam, seltsam... by damaris |